Exkursion 2024 / Rückschau


Unsere diesjährige Exkursion führte uns nach Chur und Bad Ragaz. Mit einem Car fuhren wir direkt nach Chur, wo wir zuerst im «KaffeKlatsch», einem wunderbar stilvollen Gebäude mit tollem Interieur Kaffee und Gipfeli genossen. Um 10:00 Uhr erwarteten uns eine Stadtführerin und ein Stadtführer, die uns in 1 ½ Std die Stadt und ihre Geschichte eindrücklich und unterhaltsam näherbrachten. Chur rühmt sich, ob zu Recht oder Unrecht, die älteste Stadt der Schweiz zu sein, da die ersten Funde die Anwesenheit von Menschen bereits vor 11`000 Jahren im heutigen Stadtgebiet belegen. 15 v. Chr. eroberten die Römer das Gebiet und machten es zur Provinz «Raetia». Bereits im 4 Jh. entstand das Bistum Chur, wohl das erste Bistum nördlich der Alpen. Im Mittelalter kam Churs wichtige geografische Lage zum Tragen als Ausgangspunkt vieler wichtiger Nord-Südrouten Europas.

1464 wurde ein grosser Teil der Stadt durch einen Brand zerstört. Zum Wiederaufbau kamen auch viele deutsche Handwerker und zahlreiche von ihnen blieben in Chur. Damit wurde die deutsche Sprache heimisch und zur Wahrung ihrer Interessen schlossen sich die Handwerker in Zünften zusammen, die bis 1840 das Sagen in Chur hatten.

 

1523 schloss sich Chur der Reformation an, das katholische Bistum blieb aber weiterhin in der Stadt ansässig. Schliesslich trat Graubünden 1803 der Eidgenossenschaft bei, wobei Chur 1820 offizielle Hauptstadt von Graubünden wurde. All dies und viele Anekdoten übermittelten uns die kompetenten Führer, nur etwas gestört durch den einsetzenden Regen.

Weiter ging es dann nach Bad Ragaz, früher ein südliches Bauerdorf im Kanton St. Gallen. Durch die Entdeckung der Thermalquelle in der Taminaschlucht stieg Bad Ragaz zum bedeutenden Kurort auf. Das «Alte Bad Pfäfers» in der eindrücklichen Taminaschlucht ist der älteste barocke Bäderbau der Schweiz. Untersuchungen ergaben, dass das in der Taminaquelle zutage tretende Wasser im Sardonagebiet und Tödi auf einer Höhe von ca. 1800 m versickert und während ca. 10  Jahren die Gesteinsschichten durchwandert, bis es aus ca. 1000 m Tiefe wieder als Thermalwassser mit 36.5 ° C an die Oberfläche gelangt, angereichert mit vielen Mineralien (7-10 Mio Liter Wasser pro Tag).  Das Bad wurde 1969 geschlossen und zwischen 1983 und 1995 sanft und sehr stilvoll renoviert und dient heute als Museum und Restaurant im Besitz des Kantons St. Gallen.

Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, eine Gruppe wurde mit dem Schluchtenbus zum alten Bad Pfäfers und zur Taminaquelle gefahren, die andere Gruppe zum Giessenpark, dem Ausgangpunkt der kleinen Wanderung zum Bewundern eines Teils der 450 Skulpturen von 88 Künstlern aus aller Welt. Die «Bad Ragarts» Kunstausstellung findet alle drei Jahre statt und ist mit den teilweise monumentalen und originellen Skulpturen auch für nicht besonders Kunstbeflissene ein Leckerbissen. Vom Giessenpark führte uns der Weg am bekannten Golfplatz vorbei zum Park des Hotels Quellenhof und in die Altstadt von Bad Ragaz, alle Orte bestückt mit Kunstwerken.

Nach so vielen Sehenswürdigkeiten trafen wir uns zu einem kleinen Apéro, wegen des Regenwetters nicht im Park vor dem Kursaal, sondern etwas improvisiert unter der überdachten Bushaltestelle vor dem Casino. Trotz des unfreundlichen Wetters hatten alle Teilnehmer einiges zu erzählen und wir fuhren mit vielen schönen Eindrücken wieder heim zu unserer «Perle am Pfäffikersee».

Für die Antiquarische Gesellschaft Pfäffikon ZH

Organisation und Bericht:

 

Werner Hasler / Aktuar